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Xylol oder Xylolersatz? – Wo liegt der Unterschied?

Was genau ist Xylol?

Bei Xylol handelt es sich um ein Lösungsmittel mit einem charakteristischen aromatischen Geruch. Es zählt auch zu den Aromaten, also zu den Kohlenwasserstoffen mit einer 6-Ringstruktur. Zusätzlich befinden sich beim Xylol zwei Methylgruppen (-CH3) an diesem Ring. Deshalb wird Xylol auch als Dimethylbenzol bezeichnet. Die Methylgruppen liegen entweder direkt nebeneinander (Ortho-Xylol), an den gegenüberliegenden Ecken des Sechsecks (para-Xylol) oder mit einem freien Eck zwischen sich (meta-Xylol). Xylol ist eine Mischung aus diesen drei verschiedenen Molekülen.

Wofür wird Xylol eingesetzt?

Xylol ist ein hervorragendes Lösungsmittel für Farben und Lacke. Als Grundstoff in der chemischen Industrie wird Xylol zur Herstellung von Kunst- und Klebstoffen verwendet. 

Xylol mischt sich gut mit anderen Lösungsmitteln wie Aceton oder Ethanol, aber nahezu gar nicht mit Wasser. Diese Eigenschaft macht man sich im medizinischen Bereich zu Nutze: Gewebeproben, die mikroskopisch untersucht werden sollen, müssen, um sie schneiden zu können, in Paraffin eingebettet werden. 

Paraffin und Wasser stoßen sich bekanntermaßen ab (siehe Blog). Hier kommt nun Xylol zum Einsatz: Die Gewebeprobe wird nach der Fixierung zur Haltbarmachung entwässert, indem man sie in Ethanol-Wasser-Gemische mit immer höherem Ethanolgehalt einlegt. So wird das Wasser im Gewebe nach und nach durch Ethanol ersetzt. Jetzt kommt Xylol als sogenanntes Intermedium zum Einsatz. Xylol ist in der Lage das Ethanol in der Probe zu ersetzen und sich mit dem Paraffin zu verbinden, sodass die Probe damit vollständig durchtränkt werden kann. Die im Paraffinblock eingeschlossene Gewebeprobe kann nun in dünne Schnitte gehobelt werden, die für die weitere Untersuchung und Färbung mit wässrigen Lösungen endparaffiniert werden muss. Für die Endparaffinierung kommt auch wieder Xylol als Lösungsmittel zum Einsatz. 

Wenn die fertig angefärbten Dünnschnitte zur Mikroskopie vorbereitet werden, wird die Probe mit Xylol bedeckt und zwischen zwei Glasscheiben eingebettet, um zu verhindern, dass sich störende Luftblasen im Präparat befinden und das Präparat dauerhaft unhaltbar machen. Diese Prozeduren sind Standardverfahren und werden in nahezu jedem histologisch oder pathologisch arbeitenden Labor eingesetzt.

Was muss ich beim Arbeiten mit Xylol beachten?

Xylol bietet hervorragende Materialeigenschaften für die Histologie, allerdings ist die Anwendung von Xylol mit Sicherheitsvorkehrungen verbunden. Xylol ist leicht entzündlich, gesundheitsschädlich und steht im Verdacht kanzerogen zu sein. Es ist daher unbedingt notwendig geeignete Arbeitsschutzmaßnahmen einzuhalten, wenn man mit Xylol arbeitet. Diese können Sie dem Sicherheitsdatenblatt entnehmen. Vor allem ist es essentiell für eine ausreichende Entlüftung zu sorgen, sowie das Einatmen und den Hautkontakt mit Xylol zu vermeiden.

Welche Vorteile bietet der HistoSAV als Xylolersatz?

HistoSAV als Xylolersatz ist im Gegensatz zu Xylol ein nicht-aromatisches Lösungsmittel. HistoSAV bietet ein deutlich besseres Sicherheitsprofil, verdunstet weniger leicht als Xylol und duftet dezent nach Zitrone. Die Geruchsbelastung im Labor ist dadurch deutlich reduziert. 

HistoSAV wird genau wie Xylol angewendet: Als Intermedium, zum endparaffinieren oder zum eindecken. 

Die bestehenden Protokolle für Xylol müssen nicht verändert werden. Sie können mit den gleichen Konzentrationen und Einwirkzeiten arbeiten, wie in herkömmlichen Xylol-basierten Protokollen. Es muss lediglich darauf geachtet werden, dass HistoSAV auf Wasserrückstände in der Probe empfindlicher mit Trübung reagiert als Xylol. Daher können keine Lösungsmittel mit technischer Qualität eingesetzt werden. 

Sprechen Sie uns gerne an, wenn Sie in Ihrem Labor Xylol durch HistoSAV austauschen wollen. Wir beraten Sie gerne und stellen Ihnen HistoSAV als Muster zum Testen zur Verfügung.

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